Rechtes Terrornetzwerk Combat18 auch im Nordosten aktiv

Zur Anklageerhebung der Bundesanwaltschaft gegen vier Rädelsführer des verbotenen Netzwerks Combat18 erklärt der innenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Michael Noetzel

 

„Mit der Anklageerhebung der Bundesanwaltschaft deutet sich an, dass das international aktive rechtsterroristische Netzwerk Combat18 zwischenzeitlich aus Mecklenburg-Vorpommern heraus geleitet wurde. Einer der nun angeklagten mutmaßlichen Rädelsführer wohnte in Malchin, als Polizeibeamte seine Wohnung im Rahmen des bundesweiten Verbots im Januar 2020 durchsuchten. Der langjährig aktive militante Neonazi suchte offenbar in der Mecklenburgischen Seenplatte ein ruhiges Hinterland, um mutmaßlich für Combat18 Konzerte zu organisieren und damit illegale Einnahmen zu generieren.

 

Auch nach dem Verbot führten die Mitglieder der so genannten ‚Kampfgruppe Adolf Hitler‘ ihre Aktivitäten im Bundesland fort. Die bundesweiten Durchsuchungen im April 2022 in Güstrow, Pasewalk und Demmin standen ganz offensichtlich im Zusammenhang mit dem Netzwerk und dem Unterlaufen des Verbots. Es muss aufgeklärt werden, wie dicht das braune Netz von Combat18 im Bundesland gesponnen wurde.

 

Die Verbindungen des militanten Netzwerks zu weiteren Neonazis und Strukturen in Mecklenburg-Vorpommern liegen weitestgehend noch im Dunkeln. Im Untersuchungsausschuss zum NSU und weiteren rechtsterroristischen Gruppierungen werden wir uns dem selbst ernannten bewaffneten Arm des ebenfalls verbotenen Blood&Honour-Netzwerks intensiv zuwenden. Allein die kaum zu erklärende Schonfrist bis zum Verbot 2020 für diese offen militant auftretende Struktur wirft Fragen zum jahrzehntelangen (Nicht-)Agieren der zuständigen Behörden auf. “