Solidarität und Hilfsbereitschaft statt rechter Rhetorik

Zum Jahrestag der rassistischen Pogrome von Rostock-Lichtenhagen erklärt der innenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Peter Ritter:

„Die Pogrome von Rostock-Lichtenhagen waren Folge auch von politischen Fehlentscheidungen. Wochenlang mussten Asylsuchende unter unmenschlichen Bedingungen im Rostocker Nordwesten ausharren. Als der rassistische Mob unter dem Beifall Tausender die Häuser anzündete, überließ man die Bewohnerinnen und Bewohner den Flammen. Es war reiner Zufall, dass es damals keine Toten gab. Nach den Ereignissen folgte die De-facto-Abschaffung des Asylrechts. Damit machte sich der Bundestag letztlich zum Erfüllungsgehilfen der Menschenfeinde vom rechten Rand.

Auch heute noch setzt bei politischen Verantwortungsträgerinnen und -trägern ein Abwehrreflex ein, wenn es um die Belange von Asylsuchenden und Schutzbedürftigen geht. Insbesondere einige führende Unionspolitiker forderten kürzlich nach dem Vormarsch der Taliban in Afghanistan, dass sich ‚2015‘ nicht wiederholen dürfe. Das Leben all jener Menschen, die vor den Taliban fliehen, ist für solche Politiker offenbar zweitrangig.

Ich würde dem CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet Recht geben, wenn er mit ‚2015 darf sich nicht wiederholen‘ die Hetzjagd von Chemnitz, die rassistischen Aufmärsche wie Pegida oder die Angriffe auf Asylunterkünfte meinen würde. Wir sagen: Die damalige Welle der Solidarität und die Hilfsbereitschaft vieler, die die Schutzsuchenden tatkräftig unterstützten, darf sich gerne wiederholen.“