Doppelspitze schafft keine Einheit

Zu Überlegungen nach dem Verzicht von Oskar Lafontaine als Parteivorsitzender zu kandidiern nun erneut eine Doppelspitze zu etablieren, erklärt der Landesvorsitzende der LINKEN in Mecklenburg-Vorpommern, Steffen Bockhahn:

 

Der Fusionsvertrag zwischen den beiden Quellparteien besagt, dass ab 2010 eine Frau oder ein Mann an der Spitze der Partei stehen soll. Das ist gut so und sollte so bleiben. Überlegungen, dass wegen der unterschiedlichen Herkunft eine Ostdeutsche und ein Westdeutschergleichberechtigt an der Spitze sein sollten, halte ich nicht für geeignet. Eine Person sollte für alle Mitglieder im Norden, im Süden, im Osten und im Westen den Vorsitz inne haben. In der Vergangenheit hatten viele das Gefühl, es gäbe einen Vorsitzenden für die Ostdeutschen und einen für die Westdeutschen. Das muss aufhören.Wegen der Gleichstellung der Geschlechter eine Doppelspitze einzuführen halte ich ebenfalls für falsch. Warum sollen Frauen im Vorfeld einer Wahl auf Macht verzichten und sie mit einem Mann teilen? Ein quotiertes kollektives Führungsorgan, das vertrauensvoll und konstruktiv arbeitet ist besser, als jedes Proporzsystem.