Besonnenheit und vorausschauendes Handeln sind Gebot der Stunde

Zur Aktuellen Stunde „Mit Corona professionell und sachlich umgehen“ erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion, Torsten Koplin:

„Auch wenn die Gefährdungslage in Deutschland gegenwärtig als mäßig eingestuft wird, gilt es besonnen und umsichtig zu handeln. Die Corona-Virus-Pandemie zeigt auf, wie fragil unsere Lebensgrundlagen sind. Gerade die aktuelle Situation ist eine Nagelprobe für eine solidarische Gesellschaft und für verantwortliches Handeln des Einzelnen. Die Linksfraktion dankt all jenen, die sich achtsam, gesundheitsbewusst und verantwortungsvoll verhalten. Ganz besonders bedankt sie sich bei den Menschen, die sich aufopfernd um die Gesundheit der Bevölkerung kümmern. Der Verlauf der Epidemie und der Umgang mit ihr offenbaren, wo die Schwachstellen im Gesundheitssystem liegen. Fehlende Desinfektionsmittel, nicht ausreichende Schutzbekleidung, am Limit arbeitendes Personal sind deutliche Fingerzeige, wo die Probleme liegen.

Ausnahmslos sollten jetzt alle den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts und des Bundesministeriums für Gesundheit Folge leisten. Wenn aus letzterem dringend von Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmenden abgeraten wird, so trifft dies auch auf das derzeit durch das Land rollende Nato-Manöver ‚Defender 2020‘ zu.

Meine Fraktion fordert den unverzüglichen Aufbau einer landeseigenen Notfallreserve an Desinfektionsmitteln und Schutzbekleidung. Wir erwarten von der Landesregierung Initiativen auf Bundesebene zur Wiedereinrichtung von Produktionskapazitäten für Medikamente, insbesondere für lebensnotwendige und unersetzliche wie Krebsmedikamente, Antibiotika und Medikamente für Kinder. Darüber hinaus müssen unverzüglich Schritte eingeleitet werden, um die Ausbildungskapazitäten in der Pflege und die Zahl der Studienplätze für Humanmedizin in Mecklenburg-Vorpommern zu erhöhen. Nicht zuletzt fordern wir die Landesregierung auf, gemeinsam mit Verbandsvertretern zu prüfen, inwiefern wir hierzulande zu den vom Bund vorgesehenen Maßnahmen der Wirtschaftsförderung flankierend Unterstützung geben müssen – etwa Veranstaltern von Großereignissen, die aus gesundheitspolitischen Erwägungen abgesagt werden mussten bzw. müssen.“