Beschäftigte der Majorel-Servicecenter brauchen Unterstützung

Zu den Schließungsplänen der Majorel-Gruppe für die Servicecenter in Stralsund, Neubrandenburg und Schwerin erklären die Abgeordneten der Linksfraktion Henning Foerster und Torsten Koplin:

Henning Foerster: „Die Mitteilung über die beabsichtigten Schließungen trifft die Beschäftigten und ihre Betriebsräte wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Die drei Standorte in M-V und ein vierter in Chemnitz wurden aus dem Majorel-Konzernverbund herausgelöst und die Arbeitnehmervertreter vor vollendete Tatsachen gestellt. Die offizielle Begründung für das angekündigte Ende ist überall gleichlautend. Die vermeintlich ‚fehlende Wirtschaftlichkeit und das Ende eines Vertrages mit einem Großkunden mache es notwendig, alle notwendigen Maßnahmen einzuleiten, um die geschäftlichen Aktivitäten zum 31.12.2021 einzustellen.‘ Ob dies so pauschal zutrifft, darf zumindest angezweifelt werden. Mindestens der Standort in der Landeshauptstadt Schwerin bearbeitet neben besagtem Großkunden noch drei weitere, nach Einschätzung des Betriebsrates, wirtschaftlich einträgliche Projekte. Daher fordere ich die Landesregierung auf, umgehend Kontakt zur Geschäftsführung aufzunehmen und auszuloten, inwieweit die Schließungen noch abzuwenden sind. Die rund 1.000 in M-V betroffenen Beschäftigten haben jahrelang einen guten Job gemacht und wollen dies trotz fehlendem Tarifvertrag und einer Bezahlung auf Mindestlohnniveau auch in Zukunft tun.“

Torsten Koplin: „Der drohende Verlust von Arbeitsplätzen ist an sich schon Grund genug, sich dem Thema zu widmen. Am Standort Neubrandenburg kommt jedoch noch hinzu, dass es sich bei einem Großteil der Beschäftigten um Menschen mit Behinderungen handelt. Diese haben es bekanntlich besonders schwer, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Ihnen jetzt auf diese Art und Weise den Stuhl vor die Tür zu stellen, ist schlicht unanständig. Deshalb haben wir heute beantragt, das Thema zeitnah im Wirtschaftsausschuss des Landtags zu behandeln. Darüber hinaus haben wir bereits eine Kleine Anfrage an die Landesregierung gerichtet, um unter anderem in Erfahrung zu bringen, ob die Servicecenter in der Vergangenheit vom Land gefördert wurden und welche Hebel die Landesregierung in Bewegung setzen kann und will, um wenigstens einen Teil der Arbeitsplätze zu retten.“