Mobilitätsoffensive läuft – Aufholprozess ist jedoch nicht über Nacht zu stemmen

Die Mobilitätsoffensive des Landes stand heute im Mittelpunkt der Klausurtagung der Linksfraktion in Banzkow. Zur Bedeutung und praktischen Umsetzung der Mobilitätsoffensive waren Vertreter der Landesverkehrsgesellschaft VMV, der Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim VLP sowie der DESAG-Holding als Eigentümer und Betreiber von Bahninfrastruktur auch in Südmecklenburg, zu Gast. Dazu erklärt der verkehrspolitische Sprecher der Linkfraktion, Henning Foerster:

 

„Bei der Ausgangslage als Bundesland mit dem schlechtesten Nahverkehr ist es ein steiniger Weg zum Ziel, Mobilität für alle und überall im Land zu sichern. Rot-Rot hat sich aufgemacht, mit der Mobilitätsoffensive so viele Steine wie möglich aus dem Weg zu räumen. Manch große Brocken sind allerdings nur mit stärkerer Unterstützung des Bundes zu beseitigen.

 

Eine Mobilitätswende ist für den Klimaschutz unabdingbar, der Verkehrsbereich hinkt hier mächtig hinterher. Der Nahverkehr, aber auch der Rad- und Fußverkehr müssen gestärkt werden, um auch ohne das eigene Auto besser mobil zu sein. Das ist nicht zum Nulltarif zu haben – eine Finanzierung gelingt aber nur im Schulterschluss von Bund, Ländern und Kommunen.

 

Mecklenburg-Vorpommern unterstützt mit 20 Euro monatlich jedes Azubi- und Seniorenticket, so dass diese bundesweit nutzbar sind. Zusammen mit dem D-Ticket, den Jobtickets, dem Studierendenticket Rostock/Wismar sowie den kostenfreien oder kostengünstigen Schüler-Freizeit-Tickets sind viele Hemmnisse im Tarifdschungel zur Nutzung von Bahn und Bus bereits beseitigt. Gegenwärtig arbeitet auch Mecklenburg-Vorpommern an einem Landestarif, der weitere Erleichterungen bringen soll. Das A und O ist jedoch die dauerhafte und verlässliche Finanzierung des D-Tickets, das auch weiterhin von Bund und Ländern gemeinsam erfolgen muss. Mecklenburg-Vorpommern ist wie andere Bundesländer bereit dazu, der Bund mauert.

Preisgünstige Tickets laufen ins Leere, wenn nichts oder kaum etwas fährt. Deshalb ist die Mobilitätsoffensive vor allem eine Angebots- und auch Digitalisierungsoffensive. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 erfolgte die größte Ausweitung des Regionalbahnangebotes seit Jahrzehnten. Zudem werden im Sommer verstärkt zusätzliche Züge fahren und wird im Saisonverkehr der Südbahn der Anschluss von und nach Nordbrandenburg gesichert. Auf Hauptstrecken soll tagsüber ein Ein-Stunden-Takt, in Randzeiten ein Zwei-Stunden-Takt erreicht werden. Außerdem wird an Reaktivierungsvorhaben gearbeitet – wie der Darßbahn, der südlichen Bahnanbindung der Insel Usedom und möglichst auch wieder einem Regelbetrieb der Südbahn einschließlich Nord-Süd-Bahn mit Karow als Bahnkreuz.

 

Dort, wo keine Züge fahren können, unterstützt das Land die Landkreise bei der Einrichtung von Regiobuslinien. Kreisgrenzen sollen keine Angebotsgrenzen mehr und Städte besser verbunden sein. Noch in diesem Jahr wird es überall im Land Rufbusse geben, die nach einheitlichen Standards auch jedes Dorf regelmäßig anbinden. Wir sind auf dem richtigen Weg, aber was Jahrzehnte versäumt wurde, kann nicht über Nacht aufgeholt werden, ist nicht über Nacht zu stemmen. Wir bleiben dran.“