Hilfe von Schülern für Schüler ist kein Skandal

Zu den Äußerungen des Abgeordneten Torsten Renz bezüglich der unterstützenden Angebote von Schülerinnen und Schülern für Schülerinnen und Schüler erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jeannine Rösler:

„Auch verstehendes Lesen stellt eine Kompetenz dar, die offenbar beim Abgeordneten Renz unzureichend ausgeprägt ist. Es ist doch völlig klar und unbestritten, dass die Hilfe zur Selbsthilfe nichts mit regulärem Unterricht zu tun hat und auch kein Konkurrenzmodell darstellt. Um den Unterricht in den MINT-Fächern zu sichern, hat das Bildungsministerium unter anderem den Landlehrerzuschlag eingeführt, der sich gerade an Lehrkräfte mit MINT-Qualifikation richtet.

Es ist nur klug und sinnvoll, wenn mathematikbegabte Schülerinnen und Schüler über die Online-Plattform ‚itslearning‘ ihren Mitschülerinnen und Mitschülern landesweit auf die Sprünge helfen und so bei der Vorbereitung auf das Abitur unterstützen. Das ist kein Politikum, sondern eine tolle Sache und Ausdruck von Digitalisierung in der Bildung.

Bezeichnend ist auch, dass dem Abgeordneten Renz dieser angebliche bildungspolitische Kritikpunkt erst jetzt auffällt. In der ersten Hälfte des letzten Jahres gab es bereits eine ähnliche Initiative. Mit Erfolg: Rund 10.000-mal wurden die Erklärvideos der Zwölftklässlerinnen und Zwölftklässler damals abgerufen.“