Cannabis-Legalisierung überfällig: Prävention und Aufklärung stärken

Zur heutigen Vorstellung der überarbeiteten Eckpunkte der Bundesregierung für die Legalisierung von Cannabis erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion, Torsten Koplin:

„Es ist gut, dass die Pläne des Bundes zur Legalisierung von Cannabis endlich konkretisiert wurden. Dies war erforderlich, da u.a. rechtliche Bedenken von Seiten der EU einer grundsätzlichen Freigabe entgegenstehen. Die bisher auf Verbot und Bestrafung ausgerichtete Drogenpolitik ist nachweislich gescheitert. Die Kriminalisierung von Personen, die Cannabis konsumieren, ermöglicht erst den unkontrollierten Schwarzmarkt, der auch erhebliche gesundheitliche Risiken birgt. Die längst überfällige Entkriminalisierung muss zwingend mit einer Stärkung der Aufklärungs- und Präventionsarbeit einhergehen. Die Einführung von Modellprojekten mit kommerziellen Lieferketten ist sinnvoll, um einen sicheren Anbau und eine bessere Kontrolle der Abgabe erproben und sicherstellen zu können.

Im Koalitionsvertrag haben SPD und Linke bereits vereinbart, die niedrigschwelligen Angebote in der Drogen- und Suchthilfe weiter zu unterstützen und die Präventionsarbeit zu stärken. Hier gibt es auch bei uns Handlungsbedarf, die Sucht- und Drogenberatung weist seit langem darauf hin, dass Ressourcen und Personal fehlen.

Auch der Bund steht in der Pflicht, flächendeckende Informationskampagnen oder besser noch Hilfen an die Beratungsstellen in den Ländern auf den Weg zu bringen.“