Zusätzliche Mittel für Interventionsstellen
Zur Ankündigung der Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz, Jacqueline Bernhardt, die Mittel für die Interventionsstellen zu erhöhen, erklärt die gleichstellungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Elke-Annette Schmidt:
„Es ist eine gute Nachricht, dass noch für dieses Jahr trotz angespannter Haushaltslage die Mittel für die Interventionsstellen im Land um 100 000 Euro aufgestockt werden. Das ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg, das gesamte Beratungs- und Hilfenetz im Land zu stärken.
Häusliche und sexualisierte Gewalt sind ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, das alle gesellschaftlichen Schichten und Altersgruppen gleichermaßen betrifft. Physische und psychische Gewalt tritt in vielen Formen auf, reicht von Drohungen und Verächtlichmachung über Schläge und Misshandlungen bis zu Tötungsdelikten. Die Täter sind vorrangig Männer, meistens aus dem eigenen familiären Umfeld.
Zur sofortigen Hilfe bei häuslicher Gewalt gibt es bei uns fünf Interventionsstellen. Nach einer Meldung durch die Polizei werden hier Betroffene unmittelbar nach einem Polizeieinsatz kontaktiert, um ihnen kurzfristige Beratung in der Krise und rechtliche Unterstützung für ihre Sicherheit anzubieten. Für die Betroffenen ist auch die Kinder- und Jugendberatung enorm wichtig, die dort ebenfalls stattfindet.
Statistiken zeigen, dass die Fallzahlen in den letzten Jahren stark angestiegen sind, insbesondere in den Regionen Rostock und Schwerin. Auch die Evaluation des Beratungs- und Hilfenetzes hat einen gestiegenen Handlungsbedarf bei der Interventionsberatung festgestellt. Darauf hat meine Fraktion gemeinsam mit dem Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz reagiert und erfreulicherweise die Aufstockung der Mittel erreichen können.“