Profite pflegen keine Menschen - Tarifverhandlungen bei Asklepios aufnehmen

Zur heutigen Aussprache im Landtag „Profite pflegen keine Menschen – Tarifverhandlungen für nicht ärztliches Personal bei Asklepios Pasewalk aufnehmen“ erklärt der gewerkschaftspolitische Sprecher der Linksfraktion, Henning Foerster:

„Seit dem Verkauf des Kreiskrankenhauses Pasewalk im Jahr 2000 an den Asklepios-Konzern gibt es für die nicht ärztliche Belegschaft keinen Tarifvertrag mehr. Die Lohnlücke beträgt 30 Prozent gegenüber dem nicht ärztlichen Personal in vergleichbaren Krankenhäusern. Eine gute Krankenhausversorgung kann nur durch ausreichend gut qualifiziertes Personal gewährleistet werden. Das gilt für Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte gleichermaßen. Vollkommen zu Recht kämpfen die Beschäftigten zusammen mit Ihrer Gewerkschaft ver.di für die Aufnahme von Tarifverhandlungen. Es ist absurd, dass sich die Geschäftsführung solchen Gesprächen grundsätzlich verweigert und offenbar versucht, die Arbeitskämpfe auszusitzen.

Der Gesamtkonzern hat im vergangenen Jahr trotz Inflation und struktureller Unsicherheiten im Gesundheitssektor sowohl seinen Umsatz als auch seinen Gewinn gesteigert. Der Umsatz ist im Geschäftsjahr 2023 um rund 160 Mio. Euro auf etwa 5,45 Mrd. Euro geklettert. Der Gewinn nach Steuern betrug knapp 136 Mio. Euro, nach knapp 132 Mio. Euro im Jahr davor. Für das laufende Geschäftsjahr 2024 rechnet Asklepios mit einer stabilen Umsatz- und Ertragsentwicklung. Die Konzernspitze gab bekannt, dem Fachkräftemangel mit der Suche nach Vollzeitkräften auf dem internationalen Arbeitsmarkt gegensteuern zu wollen und räumte ein, dass medizinisches Fachpersonal für eine hohe Behandlungsqualität unerlässlich ist.

Diesen Worten müssen jetzt Taten folgen, denn gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne sind der Schlüssel für die Gewinnung und Bindung von Arbeits- und Fachkräften, erst recht in einer dünn besiedelten grenznahen Region.

Meine Fraktion hat sich mit einem Brief an die Geschäftsführung in Pasewalk gewandt und diese aufgefordert, Verhandlungen aufzunehmen.

Wir werden als Landtagsfraktion in der 29. Kalenderwoche in Pasewalk vor Ort sein, um auch persönlich mit den Beschäftigten und den Leuten vor Ort ins Gespräch zu kommen. Bereits in der heutigen Aussprache haben wir deutlich signalisiert: Die Linksfraktion steht an der Seite der 400 Beschäftigten. Für uns gilt: Profite pflegen keine Menschen – Tarifverhandlungen bei Asklepios Pasewalk aufnehmen!“