Zuwenig Ausbildung und zu viele Abbrecher – Fachkräftemangel steigt

Zur aktuellen Lage am Arbeitsmarkt und dessen Perspektiven für 2020 erklärt die Vorsitzende der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„Erwartungsgemäß ereilen uns auch am Jahresende von der Landesregierung Jubelmeldungen über die Entwicklung am Arbeitsmarkt. Noch nie gab es so wenig Arbeitslose und auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist weiter gesunken. Das mag statistisch alles stimmen und ist bei der demografischen Entwicklung wahrhaftig kein Wunder. Und zur ganzen Wahrheit gehört auch, dass die tatsächliche Arbeitslosigkeit um mehr als 20 000 Frauen und Männer höher liegt als angegeben – allein 7000 Frauen und Männer werden nicht gezählt, weil sie 58 Jahre und älter sind. Rund 13 000 Personen befinden sich in Maßnahmen, wie 1-Euro-Jobs oder Praktika. 

55 000 arbeitslose Frauen und Männer sitzen zu Hause, davon 36 000 im Hartz-IV-Bezug, und warten auf Hilfe von der Landesregierung oder der Jobcenter. Diese Menschen brauchen gezielte Unterstützung – etwa durch öffentlich geförderte Beschäftigung.

Zudem können gegenwärtig 15 200 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze nicht besetzt werden, und zehntausend Unternehmen suchen einen Nachfolger. Heute rächt sich, was die Landesregierung jahrelang versäumt hat: zuwenig Ausbildung und nach wie vor viel zu viele Jugendliche, die ihre Lehre abbrechen oder außer Landes gehen, weil sie woanders bessere Bedingungen vorfinden.“