Verbeamtung von Junglehrerinnen und Junglehrern löst keine Probleme

PressemeldungenAndreas Bluhm

Zur heutigen Erklärung des Bildungsministers, ab 2012 Junglehrerinnen und Junglehrer verbeamten zu wollen, erklärt der bildungspolitische Sprecher der Linksfraktion, Andreas Bluhm:

„Die Verbeamtung junger Lehrerinnen und Lehrer ist keine Garantie für die Deckung des in den kommenden Jahren entstehenden Lehrermangels.

Den wird es in allen Bundesländern geben. Bei dem damit verbundenen Wettbewerb um die Absolventinnen und Absolventen der Lehrerausbildung sind die Rahmenbedingungen an den Schulen viel entscheidender. Die extrem gestiegene Arbeitsbelastung der Lehrkräfte durch die vielen zusätzlichen Aufgaben, die mit der Selbstständigen Schule eingeführt wurden, ist nicht nur für junge Lehrerinnen und Lehrer wenig attraktiv. Hinzu kommt eine überbordende Bürokratie durch immer neue Verordnungen und Verwaltungsvorschriften.

Viel wichtiger wäre eine Bezahlung der Lehrkräfte wie in den alten Bundesländern, denn trotz der Ost-West-Angleichung der Gehälter bekommen Lehrerinnen und Lehrer in Mecklenburg-Vorpommern immer noch ein bis zwei Gehaltsstufen weniger als im Westen. Das zu erwartende Nebeneinander von angestellten und verbeamteten Lehrkräften in erheblichen Größenordnungen ist darüber hinaus für die Zusammenarbeit an den Schulen kontraproduktiv. 

Der Minister muss sich zudem fragen lassen, warum er die Einführung dieser Maßnahme für den Zeitraum nach Ablauf seiner Amtszeit propagiert. Die personalrechtlichen und finanziellen Konsequenzen seiner Ankündigung schlagen damit erst für die Haushalte ab 2011 zu Buche. Dies sieht sehr nach einem vorweihnachtlichen Wahlversprechen aus, das er selbst nicht bezahlen muss oder will.“