Soforthilfe-Programm für die Milchbauern auflegen – jetzt!

PressemeldungenProf. Dr. Fritz Tack

Nach Ansicht des agrarpolitischen Sprechers der Linksfraktion, Prof. Dr. Fritz Tack, sind es insbesondere falsche Weichenstellungen in der Agrarpolitik, die zu der dramatischen Lage der Milchviehhalter in Mecklenburg-Vorpommern geführt haben. „Unser Antrag mit der Forderung, dass die Landwirte stärker unterstützt werden müssen, wurde von der Regierungskoalition im Landtag abgelehnt – mit dem Hinweis, es würde ja schon alles erdenkliche getan“, erklärte Tack am Donnerstag. 

„Während über die Automobilindustrie und die Werften ‚Rettungsschirme’ gespannt werden und Banken ständig nach neuen Milliardenhilfen schreien, um so weiterzumachen wie vor der Krise, zahlen die Landwirte einen Teil der Zeche“, sagte Tack. Sie müssten wertvolle Qualitätserzeugnisse wie die Milch weit unter Wert verkaufen und ruinierten so zunehmend ihre Existenzen. „Damit werden auch langfristig Strukturen in den ländlichen Räumen zerstört, an denen vergleichsweise viele Arbeitsplätze hängen“, so Tack. Erklärungen der Agrarminister wie in Magdeburg und runde Tische auf Bundesebene ersetzten keine konkrete Politik. 

Die chaotische Biokraftstoffpolitik der Bundesregierung und die Preistreiberei der BVVG sind nach Ansicht von Tack weitere Faktoren, die eine gedeihliche Entwicklung der ländlichen Räume gefährden. „Es ist höchste Zeit, dass ein Soforthilfe-Programm für Milchbauern aufgelegt wird“, betonte Tack. „Wenn der Ruf von Landwirtschaftsminister Backhaus nach einem EU-Milchgipfel ungehört verschallt oder ein solcher ohne Ergebnisse bleibt, wird der Schaden und der Vertrauensverlust der Bauern noch größer als er ohnehin bereits ist.“