Pogrom von Rostock-Lichtenhagen darf niemals vergessen werden

Simone OldenburgPressemeldungen

Zum 26. Jahrestag des Pogroms von Rostock-Lichtenhagen erklärt die Vorsitzende der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„In diesen Tagen gedenken wieder viele Menschen der schrecklichen Ereignisse vor  26 Jahren in Rostock-Lichtenhagen. Über Tage waren Geflüchtete und ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiter einem Pogrom ausgesetzt, ein aggressiver Mob aus Neo-Nazis sowie Mitläuferinnen und Mitläufern schleuderte Steine und Brandsätze gegen das Sonnenblumenhaus – unter dem Beifall einer zuschauenden Menge. Die Einsatzkräfte der Polizei, Bundes- und Landespolitik, und große Teile der Zivilgesellschaft versagten. Es war reiner Zufall, dass in dem Inferno niemand ums Leben kam. 

Die rassistischen Übergriffe erfolgten in einer Zeit, als die Debatte um eine Verschärfung des Asylrechts hochkochte. Sie war geprägt von ‚Das Boot ist voll‘-Sprüchen, die die Lage mit eskalieren ließen. Nach den Ausschreitungen kam es dann auch zur faktischen Abschaffung des Rechts auf Asyl.

Es ist richtig und heute wichtiger denn je, an die Ereignisse zu erinnern und deutlich zu machen: Ausländerfeindlichkeit, Rassismus, Hass und Gewalt dürfen keinen Raum haben – nicht in Rostock und nirgendwo. Abschottung, Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit, Hass und Hetze sind heute an fast an der Tagesordnung – alle Demokratinnen und Demokraten, die ganze Zivilgesellschaft ist gefordert, sich diesen Bestrebungen entgegenzustellen.

Meine Fraktion wird am Donnerstag das Holocaust-Denkmal in Berlin besuchen – das Denkmal, das an den millionenfachen Mord der Juden in Europa unter dem verbrecherischen Nazi-Regime erinnert. Auch mit diesem Besuch machen wir deutlich: Wir dürfen nicht zulassen, dass sich die Verbrechen des Nationalsozialismus wiederholen. Niemals. Nirgendwo.“