Menschen in M-V arbeiten mehr und bekommen weniger zum Leben

Simone OldenburgPressemeldungen

Zur den heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Landesamtes zu Arbeitszeit- und Lohnentwicklung in Deutschland erklärt die Vorsitzende der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

 

„Erneut wird von offizieller Seite bestätigt, dass die Erwerbstätigen in M-V gemessen am Bundesdurchschnitt weiterhin am wenigsten verdienen und am meisten arbeiten. Während die Löhne und Gehälter 2017 in den neuen Bundesländern (ohne Berlin) um 982 Euro oder 3,36 Prozent gestiegen sind, waren es in M-V lediglich 813 oder 3,0 Prozent. M-V hatte damit den zweitniedrigsten Anstieg unter den ostdeutschen Ländern.

Gleichzeitig arbeitete jede und jeder Beschäftigte in M-V drei Stunden länger als noch ein Jahr zuvor, was den Lohnstieg schon allein deshalb um 2,1 Prozent schmälert und auf 0,9 Prozent sinken lässt. Rechnet man die Inflation hinzu, dann hatten die Beschäftigten in M-V 2017 trotz Mehrarbeit und höherer Löhne weniger im Geldbeutel als noch ein Jahr zuvor.

Mit einer solchen Lohnpolitik kann das Land den Wettbewerb um die besten Köpfe nicht gewinnen. Es reicht nicht aus, dass die Ministerpräsidentin bei jeder Gelegenheit gute Arbeit und gute Löhne beschwört und betont, dass sie alles dafür tut. Die Realität sieht anders aus. Wo bleibt die Steigerung der Tarifbindung, wo die Verpflichtung im Bündnis für Arbeit, sich für bessere Löhne einzusetzen? Alle unsere Anträge im Landtag, die Chancen auf bessere Löhne und Arbeitsbedingungen zu erhöhen, wurden von SPD und CDU abgeschmettert. Erst wenn der letzte Ingenieur das Land verlassen und die letzte Kita mangels Personal geschlossen hat, wird auch die Landesregierung und die Wirtschaft feststellen müssen, dass sie mit guten Worten allein keine Familie ernähren und keine qualifizierten Beschäftigten gewinnen können.“