Mehr Juristen ausbilden – Rechtswissenschaften in Rostock ermöglichen

Jacqueline BernhardtPressemeldungen

Zur Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage „Verbesserung des juristischen Studiums“ (Drs.: 7/5693) erklärt die rechtspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jacqueline Bernhardt:

„Der Justiz in Mecklenburg-Vorpommern steht eine riesige Pensionierungswelle bevor. Mehr als die Hälfte aller Richterinnen und Richter sowie Staatsanwältinnen und Staatsanwälte werden bis 2031 in den Ruhestand gehen. Ab 2027 werden das im Schnitt 40 Altersabgänge jährlich sein. Derzeit bildet das Land zu wenige Juristinnen und Juristen aus, um diese Verluste kompensieren zu können.

Die Landesregierung hat erste Schritte unternommen, um die Qualität des juristischen Studiums in Greifswald sowie die Kooperation der beiden juristischen Fakultäten zu verbessern. So wurden die Ausgaben für juristische Literatur in Greifswald von 2018 auf 2019 um fast ein Drittel erhöht. Zudem wurde die stärkere Kooperation zwischen den beiden juristischen Fakultäten in den Eckwerten der Hochschulentwicklung 2021 bis 2025 aufgegriffen.

Die Bemühungen tragen bislang allerdings kaum Früchte, die Zahl der Absolventinnen und Absolventen verharrt auf niedrigem Niveau. Im Jahre 2019 schlossen in Mecklenburg-Vorpommern lediglich 64 Studierende den Studiengang Rechtswissenschaften ab. Insgesamt 19 Absolventinnen und Absolventen erreichten ein Prädikatsexamen. Im Vorjahr schlossen 63 Studierende ihr Studium ab, darunter 18 mit Prädikat (Drs.: 7/5364).

Es ist dringend nötig, das juristische Studium in Greifswald weiter zu stärken, u.a. muss die personelle Ausstattung verbessert werden. Darüber hinaus muss an der Universität Rostock der Studiengang Rechtswissenschaften wieder eingeführt werden. Das Land braucht zwei vollwertige juristische Fakultäten. Die Landesregierung muss endlich anerkennen, dass ein Studiengang Rechtswissenschaften lediglich an einem Standort den Erfordernissen nicht gerecht wird.“