Maßvolle Lockerungen ja – Leichtsinn nein!

Zu den Ergebnissen des heutigen Corona-Gipfels zur konkreten Umsetzung der jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse in M-V erklärt die Vorsitzende der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„Es ist richtig und wichtig, dass in den Regionen, in denen es das Infektionsgeschehen zulässt, Kitas, Grundschulen und die Orientierungsstufen nach den Ferien für den Präsenzunterricht und -betreuung geöffnet werden. Die Kleinen sind die größten Verlierer dieser Pandemie. Viel zu lange waren sie von ihren Spiel- und Lernkameraden getrennt. Sie müssen wieder in die Bildungseinrichtungen – zu ihren Erzieherinnen und Erziehern, den Lehrkräften und ihren Mitschülern.

Die höheren Klassen werden ab März in den Wechselunterricht gehen. Dafür ist zwingend erforderlich, endlich eine funktionierende digitale Infrastruktur zu schaffen, die auch Videokonferenzen ermöglicht. Die Jugendlichen, die zu Hause lernen, brauchen dafür die bestmöglichen Chancen. Längst überfällig ist die Wiederinkraftsetzung der Präsenzpflicht für die Abschlussklassen. Die Aussetzung hatte zu einem Tohuwabohu bei den Prüfungsvorbereitungen geführt. Wegen der Doppelbelastung der Lehrkräfte durch gleichzeitigen Präsenz- und Distanzunterricht war eine gute Vorbereitung kaum möglich.

Es ist gut, dass sich die Gipfelteilnehmer darauf verständigt haben, zunächst auf die Öffnung im Einzelhandel zu verzichten – auch wenn ein niedriges Infektionsgeschehen zu verzeichnen ist. Dies hätte unweigerlich Kundenströme in die betroffenen Orte und Regionen gelenkt. Leichtsinn ist in der gegenwärtigen Lage nicht angebracht. Corona-Tourismus muss vermieden werden.

Nicht zuletzt ist die Öffnung der Fahrschulen für Kunden, die auf einen Führerschein angewiesen sind, ein notwendiger Schritt. Gerade Jugendliche, die ihre Berufsausbildung oder ihr Studium beginnen, müssen die Möglichkeit haben, ihre Fahrerlaubnis zu machen. Viele von ihnen sind auf das Auto angewiesen, um überhaupt ihren Ausbildungsort erreichen zu können. Das gilt auch für zahlreiche Facharbeiterinnen und Facharbeiter, die ihren Abschluss im Sommer in der Tasche haben, und ebenfalls den Führerschein rechtzeitig erwerben müssen, um ihren Arbeitsplatz per Auto erreichen zu können.“