Landwirte zahlen die Zeche der Krise

„Während über die Automobilindustrie und die Werften ‚Rettungsschirme’ gespannt werden und Banken ständig nach neuen Milliardenhilfen schreien, um so weiterzumachen, wie vor der Krise, zahlen die Landwirte einen Teil der Zeche. Selbst nicht durch Konjunkturprogramme gestützt, müssen sie wertvolle Qualitäts-Erzeugnisse, wie die Milch, unter Wert verkaufen und ruinieren zusehends ihre Existenzen“, so der agrarpolitische Sprecher der Linksfraktion, Prof. Dr. Fritz Tack.

Die Linksfraktion unterstützt die Bauern in ihrem Existenzkampf, auch wenn entsprechende Anträge der Fraktion zur Unterstützung der Landwirtschaft  von der Regierungskoalition immer wieder abgelehnt werden.

Von dem heute stattfindenden Runden Tisch, den Agrarministerin Aigner als Ernährungsgipfel einberufen hat, erwarte Tack keine grundsätzlichen Lösungen der Probleme der Bauern, zumal die Milchkrise nicht im Mittelpunkt der Veranstaltung stehe.

Runde Tische können keine konkrete Politik ersetzen. Die Landwirte brauchen konkrete Hilfen, wie das Vorziehen der Auszahlung der EU- Beihilfen, unbürokratische Liquiditätshilfen und endlich die Angleichung der Agrardiesel-Besteuerung auf das Europäische Niveau. Vor allem müsse der Wert der landwirtschaftlichen Produkte wieder bezahlt werden.

„Es darf nicht länger zugelassen werden, dass die Bauern als ‚Inflationsbremse’ genutzt werden, indem ihre Produkte unter den Produktionskosten verkauft werden müssen. Damit finanzieren sie die Auswirkungen der Krise und gefährden ihre Existenz“, so Prof. Dr. Tack abschließend.