Jobcenter so ausstatten, dass sie Herausforderungen meistern können

Zu den Arbeitsmarktzahlen im Februar erklärt der arbeitsmarktpolitische Sprecher der Linksfraktion, Henning Foerster:

„Angesichts der nun erstmals weniger als 80 000 Arbeitslosen ertönt auch Ende Februar 2018 erneut der Jubelchor. Dabei werden aktuelle Herausforderungen zuverlässig ausgeblendet. Gerade vor dem Hintergrund der guten wirtschaftlichen Entwicklung muss die Langzeitarbeitslosigkeit in M-V endlich wirksam bekämpft werden. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Im Februar 2018 gab es im Land 14 970 gemeldete sozialversicherungspflichtige offene Stellen, 12 700 wären sofort zu besetzen. Gleichzeitig ging die Vermittlung in Beschäftigung, Ausbildung und Integrationsmaßnahmen gegenüber dem Vorjahresmonat um 2459 Fälle zurück. Dies wirft Fragen auf. Darüber hinaus bleibt die aufgabengerechte Personal- und Finanzausstattung von zentraler Bedeutung. Ohne passende Instrumente, geschultes Personal und ausreichende Mittel bleibt Arbeitsmarktintegration für von Langzeitarbeitslosigkeit Betroffene ebenso wie für Flüchtlinge Wunschdenken. 

Nach wie vor steht in den Sternen, ob überhaupt, wie genau und vor allem wann arbeitsmarktpolitische Vorhaben aus dem Entwurf des Koalitionsvertrages von CDU/CSU und SPD im Bund wie der Soziale Arbeitsmarkt realisiert werden. Viele Träger von sozialen Hilfestrukturen brauchen aber schon heute dringend Unterstützung. Hier ist auch das Land gefordert, sich stärker zu engagieren, denn Beschäftigungsmöglichkeiten in Kleiderkammern, Möbelbörsen oder Tafeln sind nicht nur sinnvoll für die arbeitslosen Frauen und Männer selbst, sondern stellen für viele Menschen leider eine notwendige soziale Infrastruktur dar.“