Flächendeckende wohnortnahe Versorgung mit Hebammen sichern

PressemeldungenPeter Ritter

Die Linksfraktion wird auf der kommenden Landtagssitzung die Landesregierung auffordern, sich für eine deutliche Verbesserung der Situation der Hebammen und Entbindungspfleger einzusetzen. „Die drastische Erhöhung der Haftpflichtprämien für diese Berufsgruppe Mitte dieses Jahres auf fast 3700 Euro hat dazu geführt, dass sich bereits mindestens sieben freiberufliche Hebammen im Land aus der aktiven Geburtshilfe zurückgezogen haben“, begründet der gleichstellungspolitische Sprecher Peter Ritter die Initiative seiner Fraktion. Drei Einrichtungen der Hausgeburtshilfe hätten bereits schließen müssen. „Diese Entwicklung muss gestoppt werden, zumal weitere Steigerungen der Versicherungsprämie nicht auszuschließen sind.“

Die Landesregierung soll sich dafür einsetzen, dass ein gemeinsamer Haftungsfonds für alle Heilberufe eingeführt wird. Darüber hinaus müssen die leistungsrechtlichen Regelungen, die noch aus der Reichsversicherungsordnung von 1911 stammen, modifiziert und in das SGB V überführt werden. „In fast 100 Jahren hat sich das Aufgabenspektrum geändert und erweitert, höchste Zeit, dass dem Rechnung getragen wird“, so Ritter. Um eine flächendeckende, wohnortnahe Versorgung mit Hebammen nicht noch weiter zu gefährden, müsse nicht zuletzt die Vergütung der Hebammen steigen. Sie verdienten durchschnittlich monatlich gerade mal 1100 Euro, viel zu wenig für diese verantwortungsvolle Tätigkeit.

„Wenn wir nicht wollen, dass Schwangere und Mütter ausschließlich in Kliniken entbinden und versorgt werden, sondern weiter individuell von Hebammen und Entbindungspflegern vor, während und nach der Geburt betreut werden, dann muss unserem Antrag zugestimmt werden“, so Ritter.