Fast alle Azubis gehen bei Fahrtkostenzuschüssen weiterhin leer aus

Simone OldenburgPressemeldungen

Zur Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage „Mittelabfluss aufgrund der Richtlinie 'Gewährung von Zuschüssen des Landes Mecklenburg-Vorpommern für Schülerinnen und Schüler beruflicher Schulen zu den Kosten der Unterbringung sowie zu den Fahrtkosten bei notwendiger auswärtiger Unterkunft' im gesamten Schuljahr 2019/2020“ (Drs. 7/4960) erklärt die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„Gerade einmal 381 Anträge auf Fahrtkostenzuschüsse für Auszubildende wurden im laufenden Schuljahr positiv beschieden. Das ist ein Fünftel weniger als im Vorjahr, die Auszahlungen sind um 65 000 Euro zurückgegangen. Damit wird lediglich etwas mehr als ein Prozent der Berufsschülerinnen und Berufsschüler mit einem Fahrtkostenzuschuss gefördert – d.h. fast alle Auszubildenden gehen weiterhin leer aus.

Angesichts der gestiegenen Zahl von Azubis und der seit Jahren dennoch sinkenden Zahl der Anträge und Mittelauszahlungen wird mehr als deutlich, dass diese Richtlinie der Landesregierung ein Schuss in den Ofen ist.

Es ist nicht hinzunehmen, dass immer mehr Jugendliche mit steigenden Fahrtkosten belastet werden, die Förderung aber stetig sinkt. Es ist längst überfällig, dass Auszubildende, die ihrer Berufsbildungspflicht nachkommen, kostenfrei zur Ausbildungsstätte fahren können. Statt weiter Sonntagsreden zu halten, Arbeitsgruppen zu bemühen und unzählige Gespräche zu führen, muss das kostenfreie Schüler- und Azubiticket endlich kommen – spätestens zum Beginn des neuen Schul- und Ausbildungsjahres.“