Equal Pay Day: „Viel Dienst – wenig Verdienst“

Frauen müssen auch im Jahr 2013 immer noch 58 Tage länger arbeiten, um das zu verdienen, was ein Mann in einem Kalenderjahr an Gehalt bekommt. Gegen diese Ungerechtigkeit wurde auf dem Rostocker Universitätsplatz protestiert.

Frauen müssen auch im Jahr 2013 immer noch 58 Tage länger arbeiten, um das zu verdienen, was ein Mann in einem Kalenderjahr an Gehalt bekommt.

Vor allem in der Gesundheitsbranche sieht es für viele Frauen katastrophal aus: Sie verdienen 23,4 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Darüber hinaus gehört das Gesundheitswesen zu den fünf Branchen mit den meisten weiblichen Beschäftigten im Niedriglohnsektor. Im Vergleich zum Jahr 2000 ist die Zahl der ausschließlich geringfügig Beschäftigten bei Frauen um 59.000, das sind satte 33 Prozent, gestiegen. Besonders betroffen sind die Altenpflegerinnen: Hier stieg die Anzahl der ausschließlich geringfügig Beschäftigten im gleichen Zeitraum um sage und schreibe 73 Prozent auf 56.800 an. Darüber hinaus werden immer mehr Leiharbeiterinnen eingesetzt. Spätestens seit dem Stressreport 2012 ist bekannt, dass Gesundheitsberufe für die Arbeiternehmerinnen mit besonders hohen Arbeitsbelastungen einhergehen. Es herrscht massiver Termin- und Leistungsdruck, die Arbeitsabläufe sind streng getaktet und führen laut Stressreport ‚an die Grenze der Leistungsfähigkeit‘. Was wir jetzt brauchen sind Mindestlöhne, ein sofortiges Verbot der Leiharbeit und eine Humanisierung der Arbeitsabläufe, gewährleistet durch eine ausreichende Personalausstattung und familienfreundlichere Arbeitsbedingungen, insbesondere planbare Arbeitszeiten.