Die Schönfärberei ist ein Schlag ins Gesicht aller Opfer

Peter RitterPressemeldungen

Zur Einschätzung der Lage von Frauen in M-V, die Opfer von Gewalt wurden,  durch Sozialstaatssekretär Nikolaus Voss erklärt der gleichstellungspolitische Sprecher der Linksfraktion, Peter Ritter:

Die von Staatsekretär Voss benannten Opferzahlen sind lediglich die bekannt gewordenen Fälle. Die vom Innenministerium erarbeitete Dunkelfeldstudie belegt, dass die Zahl der tatsächlichen Fälle von häuslicher und sexualisierter Gewalt bei weitem höher liegt.

Der eigentliche Skandal aber ist, dass Herr Voss von einem gewachsenen Netz von Hilfsangeboten spricht, auf das Rat- und Schutzsuchende zurückgreifen könnten. Der Staatssekretär gibt vor, es gäbe es in diesem Bereich keine Probleme. Er tut so, als hätte es die Proteste der Beschäftigten in den Hilfestrukturen, die Vorschläge des Landesfrauenrates und die von der Linksfraktion gestellten Anträge zur Verbesserung der finanziellen Ausstattung der Hilfestrukturen und aufgabengerechten Bezahlung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht gegeben.

Diese Ignoranz der Koalition und Schönfärberei der Landesregierung sind ein Schlag ins Gesicht aller Opfer. Das ist leider seit langem Usus der Großen Koalition. Bereits die Ablehnung der Petition in der vergangenen Wahlperiode, Opferschutz zur Pflichtaufgabe zu machen, zeigt, dass in dieser Koalition Realitätsverlust an der Tagesordnung ist.“