Das Land ist bei weitem nicht für Distanzunterricht gerüstet

Simone OldenburgPressemeldungen

Zur Antwort der Landesregierung auf ihre Kleine Anfrage „Arbeit mit Lernplattformen an den allgemeinbildenden und beruflichen Schulen des Landes“ (Drs. 7/5234, Anlage) erklärt die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

"Lediglich ein Drittel aller allgemeinbildenden Schulen nutzt zum Schuljahr 2020/2021 die vom Land bereitgestellte Lernplattform „itslearning“. Der weitaus größere Teil hat entweder keine Lernplattform oder nutzt eine beliebige andere. Damit herrscht auch in diesem Schuljahr ein Flickenteppich beim digitalen Unterricht.

Und selbst wenn eine Schule eine Lernplattform nutzt, ist die Erreichbarkeit für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte erheblich eingeschränkt. Lediglich ein Viertel der Schulen verfügt derzeit über einen Breitbandanschluss, der digitales Lernen erst ermöglicht. 408 Schulen müssen auf einen solchen Anschluss noch bis ins Jahr 2024 warten.

Das Land ist damit bei weitem nicht für flächendeckenden Distanzunterricht gerüstet. Die Landesregierung hat die Notwendigkeit der Digitalisierung an Schulen jahrelang ignoriert. Da hilft der derzeitige Aktionismus zur Anschaffung von Endgeräten für Lehrkräfte und Schüler kaum. Denn was nützt ein Laptop oder Tablet, mit dem Schüler und Lehrkräfte die Lernplattform nicht erreichen können? Wenn dann der Breitbandanschluss an der Schule in einigen Jahren vielleicht verfügbar ist, sind diese Geräte längst veraltet.

Die Landesregierung stolpert bei der Digitalisierung weiter, weil sie den zweiten Schritt vor dem ersten macht. Für die Schulen muss ein landesweites Konzept her, welches Breitbandanschlüsse verschiedener Arten, einheitliche Plattformen mit einheitlichen Lerninhalten und passende Endgeräte für Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler beinhaltet.“