Bildungsminister versucht mit Theatererlass Öffentlichkeit zu blenden

PressemeldungenTorsten Koplin

Nach Ansicht des kulturpolitischen Sprechers der Linksfraktion, Torsten Koplin, versucht Bildungsminister Henry Tesch mit dem Theatererlass die Öffentlichkeit zu blenden. „Nach dem Kabinettsbeschluss über den Erlass zur Theater- und Orchesterfinanzierung ist aus dem Ministerium zu hören, dass die Finanzierung durchgehend gesichert sei“, erklärte er am Mittwoch. Damit mache sich der Bildungsminister jedoch selbst und anderen etwas vor. „Zum einen will er darüber hinwegtäuschen, dass der Erlass ganze 5 Monate verspätet kommt, zum anderen ignoriert er weiter den erhöhten Finanzbedarf“, sagte Koplin. Zuverlässige Partnerschaft, von der der Bildungsminister so gerne spricht, sehe anders aus.

Darüber hinaus werde mit dem Erlass eine ungerechte Mittelverteilungzementiert. „Da das Förderkriterium ‚Einwohnerzahl’ nicht gewichtet wird, erhalten Standorte in dünn besiedelten Regionen weniger Mittel“, kritisierte Koplin. Hinzu komme, dass der Bildungsminister vor der Öffentlichkeit Ursache und Wirkung verkehre. „Er postuliert, dass die aktuelle Entwicklung der Theaterlandschaft Ergebnis der Gespräche über die von seinem Haus ersonnenen Kulturkooperationsräume sei“, so Koplin. „Tatsächlich ist sie jedoch Ergebnis finanzieller Knebelung. Meine Fraktion fordert die Landesregierung erneut auf, die Theater und Orchester stärker zu fördern. Sie setzen gerade in Krisenzeiten der ökonomischen Ideologie unerlässliche ästhetische Werte entgegen.“