Ablehnung eines Impf-Gipfels für M-V ist ignorant und fahrlässig

Torsten KoplinPressemeldungen

Zur Ablehnung des Antrags „Versorgungssicherheit verbessern – Impfgipfel durchführen“ erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion, Torsten Koplin:

„Einmal mehr lehnen die Regierungsfraktionen ab, was offensichtlich sinnvoll ist und anderenorts bereits erfolgreich erprobt wurde.

Ein Impf-Gipfel für Mecklenburg-Vorpommern sollte alle Akteure zusammenbringen, um Probleme bei der Versorgung mit Impfstoffen heute und in den kommenden Jahren zu vermeiden. Dazu zählen die bedarfsgerechte Bestellung, aber auch die Verteilung und Abrechnung sowie Lieferprobleme. Eine Verständigung über den Einsatz des Öffentlichen Gesundheitsdienstes und die Impf-Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Institutes (RKI) gehören ebenso dazu wie ein Austausch über die Möglichkeiten, die Impfkampagne des Landes weiterzuentwickeln und die Impfquoten in der Bevölkerung zu steigern.

Mit der Verhinderung eines Impf-Gipfels vergeben die Koalitionsfraktionen zugleich die Chance für die Beteiligung der Patientenvertretungen und eine zusätzliche Kontrolle der Pharmaindustrie. Die Ignoranz von SPD und CDU ist auch angesichts der niedrigen Impfquoten beim medizinischen und beim Pflegepersonal im Land fahrlässig. Und auch bei den Risiko-Gruppen, denen dringend eine Impfung empfohlen wird, gibt es noch Steigerungsmöglichkeiten beim Impfschutz.

Dass die Teilnahme an der Grippeschutz-Impfung in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie höher ausfallen könnte, ist da nur ein schwacher Trost. Impfen schützt das eigene Leben und das Leben anderer. Dies gilt unabhängig von Corona für jede ansteckende Krankheit und das muss viel stärker ins Bewusstsein der Gesellschaft gerückt werden.“