Kultur mit Charakter: Schräge, schöne und stille Stars im Land der 1000 Ausstellungen
Zum Internationalen Museumstag am 18. Mai 2025 erklärt die kulturpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Elke-Annette Schmidt:
„Der Internationale Museumstag ist ein guter Anlass, um all die Orte zu feiern, die unsere Geschichte bewahren, unsere Neugier wecken und uns manchmal auch zum Schmunzeln bringen. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es rund 300 Museen – von großen Ausstellungshäusern bis hin zu kleinen, mit Herzblut betriebenen Heimatstuben, von staatlichen Einrichtungen bis zu skurrilen Privatprojekten. Für uns ist klar: Museen sind weit mehr als Ausflugsziele für Regentage. Sie sind Lernorte, Treffpunkte, kulturelle Gedächtnisse.
Auch in diesem Jahr öffnen viele Häuser im ganzen Land ihre Türen: über 50 Museen beteiligen sich mit freiem Eintritt, Sonderführungen, Lesungen, Puppentheater oder Konzerten. Ob Schulklasse, Touristen oder Sonntagsspaziergänger – in Museen begegnen wir Geschichte, Technik, Kunst und Natur oder einfach dem Staunen. Sie erklären nicht nur, was war – sie regen zum Mitdenken an, machen Zusammenhänge sichtbar und stellen Fragen, auf die es nicht immer nur eine Antwort gibt.
Museale Leuchttürme wie das Ozeaneum in Stralsund ziehen jedes Jahr Hunderttausende an und sind tolle Aushängeschilder des Landes. Ebenso bedeutsam sind aber auch die kleinen und mittleren Museen – sie sind es, die das kulturelle Netz in der Fläche tragen. Besonders spannend wird es dort, wo Museen mit Eigenwilligkeit, Mut und Humor eigene Wege gehen. Etwa im Skurrileum – Museum für Komische Kunst in Stralsund, wo Cartoons das Denken zum Schmunzeln bringen. Im MecklenburgischenOrgelmuseum Malchow werden historische Instrumente nicht nur ausgestellt, sondern auch restauriert und vorgespielt – ein akustisches Erlebnis, das Musikgeschichte lebendig macht. Und wer sich auf den ‚Lehrpfad der unholdigen Personen‘ bei Klein Strömkendorf begibt, begegnet Trump, Honecker, Lenin & Co. in Bronze – skurril in Pose gesetzt und zugleich Anlass für ernsthafte Auseinandersetzungen.
Doch viele Häuser stehen unter Druck. Die Kosten steigen, das Personal fehlt, Zuschüsse sind unsicher. Besonders kleinere Museen kämpfen ums Überleben – oft getragen von Ehrenamtlichen, die mit viel Engagement arbeiten, aber auf strukturelle Unterstützung angewiesen sind.
Wir setzen uns für eine nachhaltige Kulturpolitik ein, die Museen langfristig absichert. Es braucht feste und verlässliche Förderstrukturen – für Personal, Instandhaltung, Digitalisierung und Vermittlung. Auch der ländliche Raum muss dabei im Blick bleiben. Museen sind dort oft die letzten aktiven Kulturorte. Unsere Museumslandschaft ist ein Schatz. Sie lebt von Menschen, die sammeln, forschen, gestalten und weitergeben. Nur wer seine Geschichte kennt, kann die Zukunft gestalten.“