Die Ausbildung in der Justiz wird moderner, digitaler und inklusiver

Zur Beratung des Antrages „Chancen der Digitalisierung der Justiz nutzen – Für eine moderne juristische Ausbildung das E-Examen einführen“ erklärt der rechtspolitische Sprecher der Linksfraktion, Michael Noetzel:

„Die Justiz in Mecklenburg-Vorpommern geht einen wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung: Das sogenannte E-Examen für die zweite juristische Staatsprüfung soll so schnell wie möglich Standard werden. Bis Ende 2030 sollen alle weiteren Prüfungen vor dem Justizprüfungsamt des Landes folgen, etwa im Bereich der Rechtspflege.

Damit müssen Prüflinge ihre Leistungen nicht mehr handschriftlich erbringen, sondern können die mehrstündigen Prüfungen digital ablegen. Dies bedeutet nicht nur eine erhebliche Erleichterung für die Prüflinge, sondern vereinfacht auch die Lesbarkeit, Übersichtlichkeit und Korrektur der Prüfungen.

Das E-Examen fördert zudem eine inklusivere Ausbildung, weil es Menschen mit Einschränkungen bessere Bedingungen bietet. Dank digitaler Hilfsmittel wie Brailletastaturen, Bildschirmlupen und generelle Schonungsmöglichkeiten durch das Nutzen von Tastaturen erhalten Menschen mit Seh- oder motorischen Beeinträchtigungen eine faire Chance, ihre Prüfungen erfolgreich zu absolvieren.

Es wird Zeit auch das Prüfungswesen in das 21. Jahrhundert zu holen und eine Alternative zu den anachronistisch wirkenden, handschriftlichen Prüfungen zu schaffen. Denn auch die praktische Arbeit nach der Ausbildung wird in großen Teilen nicht mehr mit Papier und Stift vollbracht.“