Der DEHOGA muss den Beschäftigten ein deutlich besseres Angebot vorlegen

Zu den gestrigen Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOHGA), die erneut ohne Ergebnis unterbrochen wurden, erklärt der gewerkschaftspolitische Sprecher der Linksfraktion, Henning Foerster:

„Es gehört schon eine gehörige Portion Arroganz dazu, in der zweiten Verhandlungsrunde mit einem schlechteren Angebot aufzuwarten als zum Verhandlungsauftakt. So hat der DEHOGA nunmehr fünf Monate ohne Entgelterhöhungen ,angeboten‘. Während in anderen DEHOGA-Tarifgebieten die Löhne ordentlich steigen, soll darüber hinaus für Facharbeiter ab dem 01.09.2024 ein Stundenlohn von 13,42 Euro gelten, der zum 01.09.2025 auf 14,14 Euro steigen soll. Nach wie vor drohen die Beschäftigten nach dem Willen der Arbeitgeberseite mit Niedriglöhnen abgespeist zu werden. Wenn sich der DEHOGA treu bleibt, wird das Angebot in der dritten Verhandlungsrunde wohl so aussehen, dass die Beschäftigten noch Geld mitbringen sollen – statt ein deutliches Lohnplus zu erhalten.

Diese Strategie ist angesichts des Arbeits- und Fachkräftemangels in der Branche völlig widersinnig. An allen Ecken und Enden fehlen Hände und Köpfe. Ausbildungsplätze bleiben zuhauf unbesetzt. Die Antwort der Arbeitgeberseite ist ein Verdienst knapp über Mindestlohnniveau und der Versuch, mittels Änderung im Arbeitszeitgesetz die tägliche Arbeitszeit auch noch zu erhöhen. Wie man so Nachwuchskräfte und Quereinsteiger gewinnen und Fachkräfte dauerhaft binden will, ist schleierhaft. Meine Fraktion appelliert daher an den DEHOGA, sich zu besinnen und zur nächsten Verhandlungsrunde mit einem deutlich verbesserten Angebot an den Verhandlungstisch zurückzukehren.“